Die Redewendung „zwischen den Jahren“ ist vielen noch geläufig, obgleich wir nicht mehr so recht wissen, woher dieser Begriff kommt. Er wird vor allem für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr verwendet.
Manche gehen davon aus, dass der Zeitraum mit „Mitwinter“, also Wintersonnwende am 21. Dezember beginnt und zur „Percht“ an Dreikönig am 6. Januar endet.

Hochzeit

Alle Hochzeiten des Jahres stehen in Verbindung mit den Zyklen der Erde, der Sonne und des Mondes. Je nachdem wie diese drei Himmelskörper zueinander stehen, verändern sich die Bedingungen auf der Erde. Es macht natürlich einen Unterschied auf diesem schönen Planeten, an welchem Ort man lebt, denn die Konstellationen entfalten an den verschiedenen Orten auch unterschiedliche Wirkung. Je weiter vom Äquator entfernt, desto deutlicher unterscheiden sich die Jahreszeiten voneinander und desto wichtiger ist es für alle Wesen, mit diesen Zyklen im Einklang zu leben.
Wir Menschen nutzten das Wissen um diese Umstände seit zigtausend Jahren und ehrten die Bedingungen des Lebens, vor allem eben zu den besonderen Zeiten, wie zB. an den Sonnwenden.

Extrazeit

In den alten Zeiten bestimmte der Mond die Zeitrechnung, noch heute arbeiten wir mit Monaten, was sicher darin wurzelt. Damals wurde auch in Nächten gerechnet, nicht in Tagen und das Mondjahr hatte 344 Nächte. Das Sonnenjahr hingegen hat 366 Nächte. Sowohl der Sonnen -wie auch der Mondzyklus war schon unseren Vorfahren sehr genau bekannt und es gab hundertprozentig genaue Berechnungen. Archäologische Zeugnisse wie die Himmelsscheibe von Nebra oder der Magdalenenberg im Schwarzwald, beweisen, dass diese Wissenschaft schon seit langem und sehr eng mit dem Leben der Menschen verbunden ist. Nun gibt es diese Differenz, die als Geschenk betrachtet wurde, als Extrazeit, als die Zeit „zwischen den Jahren“.
Norbert Paul mit seinem Neuen-Abendländischen-Schamanismus, ein guter Freund der Kriegerschule, kennt sich erstklassig mit diesen Themen aus. Wer noch genauer in die Materie einsteigen möchte, darf sich bei ihm in guten Händen wissen.

Zwischen der Zeit

… Was könnte einem einfallen, wen jemand daher käme und uns zum Bespiel 12 Nächte schenkte?
Vermutlich wäre den meisten zum feiern zumute, wir wollten diese Zeit nutzen, um es gut zu haben. Wir würden uns vielleicht über Dinge Gedanken machen, zu denen wir sonst keine Zeit haben. Wir würden die Zeitqualität dieser „Extragabe“ nutzen und uns ihr hingeben. Wir würden feiern, uns mit Verwandten und geliebten Menschen treffen und es uns gut gehen lassen.
Wenn dieses Geschenk in den tiefsten Winter fällt, wo es keine wichtigen Arbeiten im Außen zu tun gibt und es in der Natur sehr still ist, würden wir sie ganz sicher auch für Innenschau, Rückblick und Vorausschau nutzen. …

Zeit des Friedens

Selbst an uns zivilisationsverwöhnten Erdenkindern geht nicht spür-los vorüber, dass die Zeit zwischen den Jahren auch einen tief spirituellen Aspekt hat. Die Schleier zwischen den Welten sind sehr dünn, der Zugang zu den Ahnen und in die Anderswelt ist leicht und so liegt auch eine Beschäftigung mit den genannten Themen nah.
Lassen wir uns auf diese Zeitqualität ein, kann es mehr oder weniger rings um Weihnachten herum tatsächlich besinnlich, friedlich und feierlich sein.

Feierlich

Was von den rauhnächtlichen Gebräuchen unserer Vorfahren deutlich überliefert wurde, ist das üppige Essen und Trinken. Verschiedenste Ess –und Trinkbräuche sind noch heute gang und gäbe, ob Weihnachtsgans oder gesteigerter Alkoholkonsum, da tun wir es den Altvorderen gleich und halten uns nicht gerade zurück.
Zwischen den Jahren hat sowohl das ausgelassene Feiern seinen Platz, als auch das besinnliche Eintauchen in die Zwischenräume von Zeit und Raum. Schaffen wir es die Balance zwischen den kulinarisch-irdischen und den spirituellen Aspekten zu halten und uns wirklich die Zeit für diese besondere „Zwischenzeit“ zu nehmen, steht einer freudvollen und erfüllenden Zeit nichts im Wege.