Wir Regenbogenkrieger*innen des Friedens und der Liebe empfinden uns in erster Linie als Töchter und Söhne der Erde. Wozu sollten wir uns denn mit so einschränkenden Konzepten wie Europa oder sogar Staatengrenzen beschäftigen?

Geschichtsschreibung

Wer sich mit den Wurzeln unserer Kultur beschäftigt und damit unweigerlich in der Geschichte Europas gräbt, kommt an den Römern, Germanen und den Kelten zwar nicht vorbei, sollte jedoch nicht dort verharren, sondern es wagen, tiefer einzutauchen. Die Geschichtsschreibung wird mit jedem weiteren Jahrhundert vor Christus immer dünner. Wenn wir in die Zeiten vor den Römern gelangen, was gibt es da noch zu finden? Geschichten und Mythen, zusammengetragen aus dem alten Europa.

Geschichte(n)

Wir sind natürlich geneigt, den geschriebenen Geschichten mehr Glauben zu schenken als den „nur“ erzählten, doch ist auch die geschriebene Geschichte nicht mehr und nicht weniger, als „eine“ Geschichte. Diese „eine“ geschriebene Geschichte wurde von Menschen, oder besser gesagt fasst immer von Männern, verfasst und diese Männer hatten ihre Sichtweisen, ihren Glauben, ihre Dogmen und wie jeder Mensch ihre Filter der Wahrnehmung. Sie hatten ihre Herrscher und waren durchaus auch Arbeitnehmer, die von ihren Chefs für eine bestimmte Art der Darstellung bezahlt wurden.

Eine männliche Geschichte

Also nehmen wir einfach mal an, dass die geschrieben Geschichte einfach „eine“ Geschichte ist.
Erstaunlicherweise erzählt die geschriebene Geschichte, zum aller größten Teil von Machtkämpfen, Kriegen und Gräueltaten, in etwa so wie heutzutage die Tagesschau oder andere Nachrichtensendungen.
Wer der Geschichte mit anderen Sinnen wie den Augen und Ohren lauscht und sich auf die Sohlen der Schamanen begibt, am Ende vielleicht sogar in Betracht zieht, dass Krieg, Vernichtung, Machtkampf, Mord und Todschlag nicht immer zum prägendsten Teil unserer Kultur gehörten, der kann auch noch etwas anderes finden.

Andere Arten

Unsere Vorfahren lebten nicht immer mit den Schwierigkeiten, die von Landesgrenzen, Besitz und egoistischer Machtgier her stammten. Es gab Zeiten, in denen wir im Einklang mit Mutter Erde lebten, in denen wir alles Leben achteten und in denen wir die weiblichen Prinzipien mindestens im Gleichgewicht zu den männlichen hielten, oder vielleicht sogar dem Weiblichen etwas mehr Gewicht gaben.

weiblich & männlich

Die weibliche Art, Geschichte(n) weiterzugeben funktioniert anders als die männliche. Männlich ist gradlinig, pfeilartig, linear, so wie die Zeilen in der Zeitung. Weiblich ist das persönliche Weitergeben, ist tatsächlich Geschichten erzählen und schöpft aus tiefen Quellen der Intuition und der Verbindung zur Weisheit der Natur und unserer Ahnen.
Diese weibliche Art der Wissensvermittlung kann von Frauen und Männern gelebt werden, so wie auch Frauen und Männer Bücher schreiben und Zeile um Zeile hintereinander fügen.
Die männliche Geschichtsschreibung hat oft das Trennende im Vordergrund, nicht umsonst wird das Schwert als männlich betrachtet. Weiblich ist verbindend, ist rund, weich, empfangend und offenporig und es ist einbeziehend, es ist der Kreis und die Spirale.
Wir sprechen hier nicht von der Unterscheidung Frauen und Männer! Es geht um das weibliche und das männliche, was in allen Menschen angelegt, und im besten Falle in Balance ist.

Weiche Grenzen

Um auf die anfangs gestellte Frage zurück zu kommen, was wir mit Europa nun machen sollen, war diese kleine Vorgeschichte wichtig.
Wir sollten uns auf unsere Gemeinsamkeiten besinnen, auf unsere gemeinsame*n Geschichte*n und auf unsere Werte, die so unterschiedlich nicht sind.
Wir sollten unsere Vielfalt als Geschenk nehmen und die Unterschiedlichkeiten als eine uns wachhaltende Lernaufgaben.
Wir sollten wieder neugierig wie die Kinder werden und erforschen, wie sich andere Menschen, rund um uns herum, ein gutes Leben vorstellen.
Europa hat das Zeug, die politischen und aus Machtgier entstandenen Grenzen aufzuweichen und sie in ihrer verfestigten Form auch aufzulösen.

Grenzen verhärten bringt Krieg

Zurück zur Verhärtung den Grenzen, am besten noch die von 1937, ist für uns keine Option und ist auch ganz sicher nicht Frieden stiftend.
Die Völker Europas müssen nicht gleichgeschaltet werden, denn sie sind in ihrer Vielfalt und Prägung genau das, das unser Europa ausmacht.
Die Gründer der (neuen) europäischen Gemeinschaft und allen folgenden Formen haben sich viel vorgenommen. Die meisten Leser*inne dieser Zeilen würden, wenn sie die Präambel, die Charta und die Ideen einer europäischen Verfassung lesen, den darin beschriebenen hehren Zielen zustimmen.
Identität und Abgrenzung
Wenn unsere Identität davon abhängt, dass die Grenzen dicht gemacht werden, spricht es von der Begrenzung in unserem Bewusstsein. Jene die das so nicht sehen können genau so plump zu verurteilen, wie diese anders denkende und anders aussehende Menschen verurteilen, wird uns wohl nicht weiter bringen.

Der leichtere Weg?

Es ist sehr wichtig zu wissen, dass der Grad an Offenheit nur so hoch sein kann, wie das jemand auch aushalten kann. Ein Weg der Offenheit ist nicht leichter wie ein Weg der Verschlossenheit.
Wie wir die Welt verstehen geht es jedoch darum, dass wir uns öffnen, befreien und leichter werden. Dass wir anerkennen, wie unterschiedlich jede und jeder ist und das uns alle etwas eint: Das Menschsein, mit all seinem Licht und all seinem Schatten und dass wir auf die Erde gekommen sind, um zu lernen.

Weltenbürger

Ich bin ein Mensch, ein Mann, ich bin ein geborener Friedenweiler Bürger, bin Hochschwarzwälder, Schwarzwälder und Badener, bin Baden-Würtenberger, Deutscher und Europäer, ich bin ein Weltenbürger, ein Regenbogenmensch.
… Und noch so vieles mehr!

Heil, Friede und Segen

Regenbogenherz-Kolibri