Es geht um die Anderen

Assistieren ist ein Bestandteil des Programms der Intensivgruppen.
Wer von den TeinehmerInnen möchte, kann die Gelegenheit nutzen und im Spiegel des Dienens sich selbst aktualisieren.
Die Möglichkeiten des Assistierens wird von vielen TeilnemerInnen erkannt und gerne genutzt.
Hier teilt eine Teilnehmerin ihre Erfahrung mit uns.

Mehr- und Nährwert

Gerade habe ich meine zweite Assistenz hinter mir, erstmals als Teil einer großen Assistenzgruppe auf dem Pfingstcamp, letztes Wochenende als einzige bei der Sommersonnenwendschwitzhütte.
Die Herausforderungen waren natürlich sehr unterschiedlich, aber beide haben meine Sicht zur Assistenz nur verstärkt:
Für mich hat Assistenz totalen Mehr- und Nährwert, und so wie es in einem Nebensatz bei einer Abschlussrunde aus mir herausplatzte: Ich finde es fast besser als Teilnehmen!

Nähe zu meinem Alltagsgeschehen

Was die Assistenz für mich so wertvoll macht ist Ihre Nähe zu meinem Alltagsgeschehen. Letztendlich ist Alltag nicht anderes als Assistenz, der Dienst an meinem Sohn, in meinem Job, als Bewohnerin an meinem Haus und Garten, an all meine Beziehungen und damit auch am Leben.
Assistenz bietet die Möglichkeit, mir im Zeitlupentempo anzuschauen, wie Alltagsbewältigung bei Yvonne funktioniert (oder eben auch nicht), wie es denn aussieht z.B. mit meiner Präsenz, meiner Verantwortungsbereitschaft, meiner Entscheidungsfreudigkeit.

Mut zum Hinschauen

Natürlich laufen diese „persönlichen“ Prozesse im Vergleich zu den Teilnehmern eher im Hintergrund, was sie aber nicht weniger wertvoll macht.
Erstmal hab ich einen Job zu erledigen, und doch erlebe ich ihn eingebettet in einen ehrlichen und liebevollen Platz, den Jack und Marsha bieten, der Mut macht zum Hinschauen und Verändern, wenn ich denn bereit dafür bin.
Wenn es gut läuft, ist Assistenz ein Tanz, mit der Gruppe, den großen und kleinen Jobs (bei denen es gleich gültig wird ob ich in der Küche Gemüse schneide oder beim Ritual assistiere), den Elementen, ein Fluss, der Kraft gibt statt nimmt, ich kenne dieses Glück, wenn der Kopf sich ausschaltet und etwas anderes die Führung übernimmt, dann geht es nur noch um Hingabe.

Und es geht mal nicht nur um mich, wie erleichternd!

Wenn es nicht so gut läuft, kann es etwas unangenehm werden mit dem Ego, aber eben, wie ich schon schrieb, auch eine Chance sein, über die ich mich, wenn ich sie denn ergreife, zu Hause in ihrem Ergebnis freuen kann. Und dann bin ich ja auch noch Teil eines Teams, Selbsterfahrung im stillen Kämmerlein ist das eine, im Tun mit anderen wird’s konkret, besonders, wenn´s mal nicht so gut läuft. Assistenz nährt meine Sehnsucht nach Gemeinschaft, Teil von etwas Größerem zu sein, eine gemeinsame Ausrichtung zu haben, gemeinsam etwas zu schaffen und zu erschaffen.

Der Preis

Immer wieder war das Geld in den Assistenzdiskussionen Thema:
Ja, ich zahle für Essen und Unterkunft, wie jeder Teilnehmer auch, und der Raum für Erfahrungen ist vielleicht ein anderer, aber den bekommen ich geschenkt (ebenso wie die Lernerfahrungen in den schamanischen Ritualen bei denen ich assistiere);
Ja, ich gebe einiges aber ich bekomme mindestens so viel zurück, und als Sahnehäubchen vielleicht noch eine Anerkennung, von den Teilnehmern oder besser noch von mir.

Danke Yvonne Hoffmann für Dein Dienen und diese Zeilen.

Marsha & Jack

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