Es ist an der Zeit, unsere eigenen Rituale neu und wieder zu entdecken und es ist an der Reihe, die eigenen Rituale dem Zeitgeist entsprechend zu kreieren.

Was zuerst?

Es ist sinnvoll und funktioniert aus unserer Erfahrung heraus sehr gut, wenn wir am Anfang eines Rituals all denen danken, die vor uns waren und letztendlich dazu beigetragen haben, dass wir nun hier an diesem Ort stehen und ein Ritual abhalten können.

Da wir aber nicht alles super fanden, was die vor uns fabriziert haben, kann an dieser Stelle auch das erste Gebet der Vergebung angebracht sein (siehe Blogbeitrag Vergebung; Verzeihung). Der Dank, die Anerkennung und Achtung all den Wesen gegenüber, die am Ritualplatz sind, ist grundlegend wichtig: „Wir ehren Euch und danken dafür, das Ihr den Ort mit uns teilt“ – „Wir bitten um Erlaubnis, hier sein zu dürfen und ein Ritual abzuhalten.“ Wir geben dem Platz zuerst etwas von uns, bevor wir von ihm nehmen!

Wer feiert das Ritual?

Ob wir ein Ritual für uns selbst durchführen oder mit einer Gruppe von Menschen ist ein großer Unterschied. Die Regel, dass ich weiß was ich tue und warum ich es tue, ist in Gruppen wichtiger als für sich selbst.

Leitung

Zum einen gilt: Ich für mich kann mich so weit zum Fenster hinaus lehnen, wie ich möchte. Mit Anderen zusammen darf ich mich aber niemals weiter zum Fenster hinaus lehnen, wie ich selbst es bereits getan habe.

Zum anderen gibt es in Gruppenritualen eine Dynamik und einen Kraftaufbau, wie er mit einer einzelnen Person nicht sein kann. Die Leitung des Rituals ist daher aufs höchste gefordert, wachsam und in absoluter Verbindung zum Geschehen zu sein, um die gegebenen Handlungen anzuleiten. Es bedarf großer Reife, Verbundenheit und Erfahrung, um mit Gruppen tiefgreifende Rituale zu feiern.

Daher ist es für die Leitung wichtig, dass sie weiß, wie weit sie gehen kann. Den Feind Selbstwichtigkeit gilt es zu entlarven und zu bekämpfen. Sich zu überschätzen kann für die Beteiligten zum Nachteil sein.

Vertrauen

Die Teilnehmenden sollten sich nur Menschen anvertrauen, zu denen sie ein wirklich gutes Gefühl haben und denen sie vertrauen. Sich vor bestimmten Schritten im Ritual zu ängstigen ist normal oder sogar ein gutes Zeichen. Es gilt der eigenen Intuition zu vertrauen, in die Angst hinein zu spüren und einfach zu wissen, ob das Ritual nun an der Reihe ist oder nicht. Das Ego hat da natürlich hervorragende Tricks auf Lager, die zu entlarven des Schamanen Lieblingssport ist.

Das Ritual folgt einer Absicht. So ist die Absicht an erster Stelle zu nennen. Die Spirits hören diese und dementsprechend arbeiten sie mit uns. Wir wenden alle Werkzeuge an, die wir kennen, die bereits funktionieren und sich als nützlich erwiesen haben. Und wir sind immer die Bittenden und Fragenden, die Hörenden und Fühlenden, die offen sind für die Botschaften von Spirit.

Antworten

Ob wir unsere Antworten von Spirit, Mutter Erde, Gott, der Großen Mutter, dem Großen Mysterium, WakanTanka, dem Großen Geist – oder wie auch immer wir die Kraft benennen – bekommen, ist für jeden individuell und einzigartig.

Vielleicht ist es einmal der Baum, ein anderes Mal der Stein, das Tier oder die Wolke, der Windhauch, das Kräuseln des Wassers oder der Funke des Feuers, …

Ich bekomme die Antwort, sie ist für mich bestimmt und wird zuerst von mir interpretiert. Und die Schamanin kann mir vielleicht Hilfestellung leisten, mich inspirieren oder die Botschaften, die sie von Spirit zu mir bekommen hat, weiter geben.

Wir sind die Fragenden

Was ich für sehr wichtig halte ist unsere Frage an den Zeitgeist, die Weltenseele, die Schöpfung:

  • Was ist dran?
  • Was gilt es zu tun?
  • Welches Ritual nützt dem Leben?
  • Wie soll ich / sollen wir vorgehen und das Ritual gestalten?…

Wenn ich frage öffne ich mich. Wenn ich denke, dass ich weiß wie es geht, folge ich einem Konzept. Die Herausforderung besteht darin, funktionierende Muster durchaus beizubehalten und gleichzeitig offen zu sein für das Neue, Zeitgemäße, Aktuelle!

Bald mehr zu diesen Themen.

Seid gesegnet und beschützt
Regenbogenherz-Kolibri