Kommunikation

Kommunikation hatte ich mir bei der Gründung des Vereins Lebensweise e.V. auf die Fahnen geschrieben. Kommunikation füllt bei Wikipedia eine Menge Seiten.

In Bezug zu Gemeinschaftlichen Vorhaben wie dem unseres Vereins Lebensweise e.V.  habe ich die letzten Tage ein paar Gedanken gefasst. Für Gemeinschaften steht Kommunikation ganz sicher an erster Stelle für das Gelingen eines Zusammenlebens und Wirkens.

Unser Verein

Wir sind ein Kreis von Menschen, die sich der Entwicklung von neuen Gemeinschafsformen und Möglichkeiten des Zusammenlebens widmet. Die Kommunikation steht für mich dabei absolut an erster Stelle, was bedeutet, dass unsere Aufmerksamkeit auch in diese Richtung gehen sollte. Als (selbst ernannter) Kommunikations-Beauftragter fallen mir einige Wirkungsweisen von gelebter oder nicht gelebter Kommunikation bzw. Austausch auf.

Verbunden

Wir sind miteinander verbunden, das ist so, auch wenn wir nicht andauernd zusammen sitzen oder telefonieren oder uns anderweitig austauschen. Wir teilen vor allem unsere Energien in Bezug zu den Vereinsthemen. Der Einfluss unserer  Befindlichkeit wirkt in den Kreis hinein und der Zustand des Kreises wirkt auf uns. Es ist wie in einer Beziehung, das sind die beiden einzelnen Personen und da ist das dritte Wesen, die Beziehung.

Wirkung

In der Zweierbeziehung ist es wie in der Gruppe. Geht es einem nicht gut, merkt es der andere. Redet man nicht darüber, beginnt die Spekulation, das persönlich nehmen, … Die Energie verbessert sich nicht, sie wird immer schwieriger zu deuten und es entstehen Reibungen.
Unsere Gruppe ist eine Beziehung die darauf angewiesen ist, dass wir alle voneinander zu wissen. Wir spüren die Unwucht genau so wie Freude und Enthusiasmus. Wir lassen uns mehr oder weniger unbewusst in diese Gefühlslagen gewinnen und je nachdem wie stark eine Emotion bei einem aus dem Kreis ist, knallt es auch bei allen rein.

Sich zeigen

Wann reden wir oder zeigen uns und wann nicht?
Den meisten fällt es leichter, sich dann zu zeigen, wenn etwas gelungen ist oder wenn wir etwas Reifes oder Weises zum Besten geben können.
Manche können sich auch mit Fragen zeigen oder sogar um Hilfe bitten, was längst nicht für alle selbstverständlich ist. Warum auch immer das so ist, möchte ich gar nicht erörtern. Um was es mir geht sind Erkenntnisse darum, was durch Kommunikation oder nicht Kommunikation geschieht.

Lösungen finden

In einem Gespräch heute Morgen ging es um ein Gespräch was kürzlich geführt wurde und wo es darum ging, dass etwas in der Luft lag, eine Schwere, so als würde etwas bremsen oder auch behindern. Als in diesem Gespräch die momentane Gefühlslage des einen ausgesprochen wurde, löste sich beim anderen etwas und es wurde leichter ums Herz.
Es ging in diesem Gespräch nicht darum Lösungen zu finden, die praktisch umsetzbar sind. Die Lösung geschah dadurch, dass die Karten auf den Tisch gelegt wurden. Es geht sehr oft gar nicht um die pragmatische Lösung eines Problems, sondern darum, einen Stau aufzulösen, einen Knoten zu lösen, Emotionen ins fließen zu bringen.

Plädoyer

Karten auf den Tisch ist in jedem Fall besser, als hinterm Berg halten. Früher Bescheid zu sagen ist ebenfalls vorteilhafter als länger zu warten.
Emotionen die nicht fließen sind gestaut, der Damm bricht irgendwann und dann gibt es eine Überschwemmung, die ganz sicher schwierig zu handeln ist.
Schwappt es hingegen mal ein Bisschen früher über den Rand, mag das zwar unangenehm sein, doch es entsteht kein Stau.

Gewahrsein

Wir sind aufgerufen wach und ehrlich zu sein und selbst genau abzuwägen, an wen unsere Informationen gehen. Wann tausche ich mich besser mit meiner Partnerin aus, wann gebe ich besser etwas in einen spezifischen Kreis und wann informiere ich die ganze Gruppe.
Genau braucht es ein hohes Maß an Verantwortung, wie ich mit den erhaltenen Informationen umgehe. Manchmal ist es besser einmal durchzuatmen oder gar eine Nacht darüber zu schlafen, manchmal muss der Fluss erhalten bleiben und es ist wichtig, schnell und klar zu antworten oder Infos an die passende Stelle weiter zu reichen.

Die Qual der Wahl

Uns stehen die genialsten Kommunikationswerkzeuge seit Jahrtausenden zur Verfügung. Das ist ein Segen und kann zu Fluch werden.
Auch hier liegt es in unserer Hand. Telefonat, Telefon-Konferenz, E-Mail, Nachricht auf der Plattform der Gemeinschaft, Treffen, …
Ja, die Kommunikation ist unsere Hauptaufgabe, im Verein, in der Beziehung und global gesehen.
Wir haben dieses Geschenk und  wer Teil der Lösung sein möchte, muss damit umgehen.

Herz zu Herz

Am Ende bleibt zu sagen dass wir es alle gut meinen, dass wir unser Bestes geben, dass wir in einem Boot sitzen und dass wir uns alle Spiegel sind.
Willkommen im Club der perfekt Unperfekten!
Mögen unsere Herzen offen sein für die Herzensangelegenheiten der Anderen.
Mögen wir offen und freigiebig unsere Herzensangelegenheiten, ob Schmerzliche oder Erfreuliche, teilen und uns mutig zeigen.

Von Herz zu Herz

Jack