Feuer hüten

Über den Besuch einer Delegation der 13 Großmütter in Karlsruhe

Vom 19.-21. Juli 2013 fanden sich die Großmütter mit ihren Begleiterinnen und Begleitern  in Karlsruhe ein.

Die Organisatoren des Treffens sendeten uns einen Impuls, der unsere Herzen öffnete und sich zu einem Ruf verwandelte.

Unsere Sichtweise

Über diese Zusammenkunft können wir aus der Sicht der Feuerhüter berichten, welche auf dem „Festplatz“ vor der Schwarzwaldhalle mitten in Karlsruhe das heilige Feuer gehütet haben.

Dort wurden die Elemente-Rituale zelebriert und die Tage jeweils begonnen und beendet. Wir können an dieser Stelle nichts darüber berichten, was in der Halle vermittelt wurde, das Geschehen auf dem Platz jedoch war ganz und gar in unserer Aufmerksamkeit.

Ein Ruf

Es war der Ruf der 13 Großmütter, der Ruf von weisen Ältesten, die sich einer Aufgabe stellen, welche für Frauen in diesem Alter eine wirkliche Herausforderung ist.

Die Älteste hat 6 Kinder, diese sind alle auch schon Großeltern und das jüngste ihrer Kinder ist 63 Jahre alt. Die Großmütter kommen aus Oregon, Nepal, Süd Dakota, Gabun, Brasilien, Nicaragua, Montana, Mexiko, Arizona, Alaska und Tibet.
Informationen zu den Großmüttern findest Du HIER.

Hingabe

Mit welcher Demut, Würde und Hingabe die Großmütter ihre Aufgabe erfüllen ist mehr als beeindruckend. Viele von ihnen kamen mit dem Rollstuhl vorgefahren und hatten große Mühe, den kurzen Weg um das Feuer zu gehen. Sie kamen von einer Zusammenkunft in Schweden und sind mehrere Wochen unterwegs, in Flugzeugen, auf den Strassen, im Taxi, in Hotels, auf Bühnen und Plätzen in den Städten. Ganz sicher kein Lebenswandel, den sich eine Frau indigener Herkunft und mit einem einfachen Leben für das hohe Alter vorgestellt hat.

Am richtigen Platz

Als wir uns zum Assistieren anmeldeten, hätten wir jede Arbeit übernommen. Zu unserer Freude war jedoch schnell klar, dass die Kriegerschule den Job der Feuerhüter übernimmt und wir damit in eine uns vertraute Funktion gehen können.

Nicht dass wir es gewohnt sind, auf einem belebten Platz mitten in der Stadt auf gepflastertem und geteertem Boden  ein heiliges Feuer zu hüten, doch ist die  schlichte Arbeit mit den Elementen das, was wir sonst auch immer tun.

Die Stimme der Großmütter

Um was es den Großmüttern geht, ist gehört zu werden.
Ihre Botschaft ist schlicht und essentiell.
Wir kennen sie bereits, wissen darum und haben sie alle schon zur Genüge gehört.
Es gibt ausreichend Informationen zum Zustand von Mutter Erde, der Pflanzenwelt, den Tieren und den Zustand der Menschen. Was uns von all dem wirklich erreicht und vor allem, was uns davon wirklich zu einem anderen Bewusstsein und Handeln verhilft, ist die große Frage.

Ermutigung

Wer es erleben darf, wie diese Frauen sich dem Dienst für die nächsten 7 Generationen hingeben und was sie dafür bereit sind über sich ergehen zu lassen, der kann sich (in unseren Augen) nur mit großer Motivation und Hingabe dieser Mission anschließen.

Wenn Frauen an ihrem Lebensabend solche Reisen antreten und sich in´s Zentrum von solchen Inszenierungen stellen, dann ist es ihnen sehr ernst.
Manche der Großmütter haben bis vor einigen Jahren kaum ihr eigenes Dorf verlassen, … und sind nun Teil von „Events“  an denen „13 Gandmothers life“ zu sehen sind und ein (in unseren Augen) erschreckend großer Anteil von Konsumentinnen teilnimmt.
Wer erleben durfte, mit welcher Demut und mit welchem Respekt diese weisen Frauen in diesem Kontext den Ritualkreis betreten, wie sie beten und wie sie ihre Tränen vor hunderten Menschen vergießen, darf vor Berührung weinen und soll sich voller Ermutigung erheben und handeln.

13 Großmütter, 13 Traditionen

Wir wissen, wie wichtig es für die verschiedenen Traditionen ist, das Protokoll bestimmter Rituale genau einzuhalten und wir wissen, wie genau diese Dinge vor allem von den Ältesten genommen werden. Es muss für diese 13 Frauen ein intensiver Prozess gewesen sein, ihre unterschiedlichen Herangehensweisen abzugleichen und für diese großen Rituale mit tausenden von Menschen abzustimmen.

Es ist ihnen gelungen auch wenn während der Rituale immer wieder zu beobachten war, dass Agnes, die Älteste ihren Status nutzen musste, um wieder Klarheit in´s Ritual zu bekommen.
Es geht diesen Frauen um die gleichen Werte und um die Heilung von Mutter Erde, das steht oben an, das ist der Grund und die Motivation ihres Handelns.

3% Teinehmer, 97% Teilnehmerinnen

Wie der Veranstalter Victor Rollhausen bemerkte, sind es meist ca. 60% – 70% Frauen, die an seinen Veranstaltungen teilnehmen. Diesmal waren es ca. 97%
Er bemerkte die in einer Rede mit Begeisterung, so zumindest unser Eindruck. Uns hat es nachdenklich gemacht und wir fragen uns ernsthaft was es braucht, dass auch die Männerwelt sich diesen Botschaften mit Ohr und Herz öffnen kann.
Natürlich können Frauen auch besser hören, was Frauen sagen und vor allem meinen. Natürlich verstehen Männer die Männersprache besser.
Doch wie können auch Männer diesen Wandel der Welt noch besser fördern und die Stimme der Göttin besser hören und verstehen?

Eintauchen und Handeln

Der Einfluss von Frauen auf das Geschehen in dieser Welt hat tatsächlich wieder zugenommen. Wir sehen mehr Frauen „an der Macht“ was noch lange nicht heißt, dass damit auch gleichzeitig die weiblichen Sichtweisen und Wahrnehmungen Einzug halten.
Für uns ist es die männliche Seite, die mehr im Sichtbaren ist, handelt und eine Wächterfunktion inne hat. Es ist die weibliche Seite, die eintaucht, empfängt und wahrnimmt und Mutter-Erdes Botschaften weitergibt. Wie die Botschaften des Weiblichen der Tatkraft des Männlichen zufließen können, wie sie wirklich verstanden werden können und wie Männer ihren aktiven Anteil am Wandel zum Wohle aller Wesen tragen können, gilt es weiter zu erforschen und in die Tat umzusetzen.

Dankbarkeit und Tatkraft

Die Zusammenkunft der Großmütter in Karlsruhe hat uns zutiefst berührt und ermutigt. Wir sind dankbar, dass die Synergien immer mehr zur Wirkung kommen und sich immer treffsicherer die richtigen Menschen am richtigen Ort zur richtigen Zeit begegnen und ergänzen.
Wir sind dankbar für die 9 Kriegerinnen und Krieger, die ebenfalls dem Ruf gefolgt sind und ihren Dienst als FeuerhüterInnen geleistet haben.
Wir danken euch für die Hingabe und euer bedingungsloses Dasein, für das Einfügen in das, was es brauchte und den Spass und die Leichtigkeit dabei.
Danke für das Aushalten von schwierigen Situationen und das Dabeibleiben.

Danke: Barbara, Christoph, Eva, Halim, Isak, Kai, Lena, Mara, Ulrike und Jackson ;-)

Für die nächsten 7 Generationen

Marsha & Jack