Camp-Küche 2019
In diesem Camp-Boten möchten wir dir von der Entwicklung unserer Campküche berichten. Ohne Zweifel ist es keine ganz einfache Angelegenheit, bis zu 100 Teilnehmer zu bekochen. Unsere Erfahrung ist enorm gewachsen und wir können auf ein sehr gutes Knowhow zurückgreifen. 2019 macht das Camp-Küchen-Wesen einen weiteren Schritt, den wir hier für dich beschreiben möchten.
Zunächst gilt unsere Anerkennung all jenen, die sich in den letzten 10 Jahren um die Ernährung unseres „Stammes auf Zeit“ gekümmert haben. Wir erinnern uns noch gut an die ersten Jahre, als vorrangig Marsha enorm viel Engagement und Herzblut investierte, um gute Lebensmittel in der angemessenen Menge zu organisieren. Wie in vielen anderen organisatorischen Bereichen haben wir getan, was getan werden musste, sind in Unschuld und Vertrauen ins kalte Wasser gesprungen und haben nach dem Prinzip „Lernen beim Ausprobieren“ gearbeitet.
Bald kamen andere mit in die Küchenorga und wir können dir sagen, die Köpfe haben geraucht. Es wurde intensiv an diversen Plänen gearbeitet und gefeilt. Manchmal auch nächtelang während der Camps. Alle Beteiligten haben die Campküche zu dem gemacht, was sie heute ist und damit eine solide Grundlage geschaffen, auf der wir nun weiter aufbauen können.
Anekdoten aus der Camp-Küche
Die Geschichten rund um die Camp-Küche könnten ein Büchlein füllen, die (inzwischen) allen Beteiligten vor Lachen die Tränen in die Augen treiben würden. Jene sei herausgegriffen: Unter dem Motto „Faulheit ist ein guter Erfinder“ begannen wir mit „hochprofessionellen“ selbst gebastelten EXCEL-Dateien zu arbeiten. Sie lieferten uns je nach Formel „punktgenau“ die Einkaufsmengen der Zutaten für alle Essen eines Sommercamps und erleichterten somit das Kochen enorm. Einfach magisch!
So geschah es, dass bei oben erwähntem Sommercamp fast 100 Teilnehmer mit den Mengen von nur 60 Teilnehmern auskommen mussten. Ach du liebe Göttin, da gab es lange Gesichter, überdimensionale Fragezeichen und mit jeder Mahlzeit auch etwas deutlicher genervte Teilnehmer*innen. Es wurde täglich nachgekauft und nachgekocht.
Am Ende stellte sich heraus, dass die Formel zur Mengenberechnung nicht ganz korrekt eingetragen worden war und in unserem Urvertrauen in die magischen Zahlen niemand mehr auf bisherigen „Excel-losen“ Erfahrungen zurückgegriffen und irgendeine Zahl angezweifelt hatte. Die fleißigen Küchen-Organisatorinnen konnten fürwahr erst deutlich später herzhaft lachen.
Mithilfe der Camp-Teilnehmer*innen
In der Vergangenheit haben die Camp-Teilnehmer*innen ordentlich bei der Küchenarbeit mit angepackt und waren stark eingebunden, den Stamm zu ernähren. So musste kein riesiges Küchenteam engagiert werden und der Teil an Ehrenamtlichen, die inclusive der Vorbereitungen über das ganze Jahr beschäftigt waren, war groß.
Allen im Stamm wurde sehr deutlich, was es bedeutet, eine so große Gruppe gut zu versorgen. Bei einer Campgröße von ca. 100 Personen musste da wirklich viel Material verarbeitet werden und es brauchte die entsprechende Anzahl fleißiger Helfer*innen vom Frühstück vorbereiten bis zum Abendessen abräumen und spülen.
Bei unserem Sinn für gute Qualität des Essens, Schönheit in der Präsentation und nicht zuletzt Sauberkeit und Ordnung in der Küche haben die Zeiten der benötigten Mithilfe ein Maß erreicht, was für viele nicht mehr stimmig ist. Doch in Bezug auf die oben genannten Maßstäbe wollten wir keine Abstriche machen!
Mehr Freiraum
Wir haben uns mit Barbara Schulin zusammen viele Gedanken über Alternativen gemacht, die den Teilnehmer*innen mehr Freiraum für persönliche Dinge, Rituale und Zeit mit den Liebsten schaffen. Barbara war bereit noch mehr in Verantwortung zu gehen und mit uns ein neues Küchenkonzept auszuarbeiten.
So entwickelte sich folgendes Ergebnis:
In 2019 reduzieren sich die Mithilfezeiten für alle Teilnehmer*innen deutlich, so dass jede*r in drei Tagen etwa zwei mal eingespannt sein wird. Die Mithilfe beschränkt sich auf die Vorbereitungen der Nahrung. Das Kochen selbst und auch das Aufräumen der Küche entfallen ganz.
Neue Tagespauschale für die Verpflegung
Wir haben den Tagessatz für die Verpflegung während eines Camps von 15,- EUR auf 20,- EUR gesetzt, so dass die hauptamtlichen Küchenleute auch finanziell anerkannt werden können. Je nach Größe der Camps besteht das Küchenteam vor Ort aus einer angemessen Anzahl fest engagierter Köche und Köchinnen, die zumindest eine kleine finanzielle Aufwandsentschädigung für ihre Dienste erhalten und auch Raum haben werden an ausgesuchten Ritualen oder in Kreisen am Feuer dabei zu sein. Das Kochteam wird von Assistenten und Assistentinnen unterstützt, die Spaß haben mitzuwirken und auch an dem einen oder anderen Ritual teilhaben möchten.
Barbara Schulin fungiert als Koordinatorin und Planerin für alle Camps.
So hoffen wir auf ein gutes Gelingen und viel Freude für alle Beteiligten.