Hohenloher Zeitung, 04. Februar 2006 | Von Hagen Stegmüller

„Das Feuer ist das Männlichste in der Natur“, sagt der Sindringer Harald Kühn. Er organisiert für April ein Vater-Sohn-Wochenende.

Wenn es nach Harald Kühn geht, werden in Hohenlohe bald indianische Traditionen aufleben. Der Sindringer plant im April ein Wochenende für Väter und Söhne nach dem Vorbild der „Kriegerschule“. Das Holz für den Bau der Schwitzhütte liegt schon bereit.

Mit indianischer Spinnerei und weltfremden Geister-Ritualen hat die Kriegerschule laut Kühn nichts zu tun. Den Mitgliedern bundesweit verstreuter, so genannter Bruderschaften gehe es vielmehr darum, Mensch und Natur respektvoll zu begegnen. Männer sollen ihre Talente entdecken, sich gegenseitig bekräftigen und an der Erziehung ihrer Kinder teilnehmen. Beim Übergang von der Jugend zum Mannsein wollen die Väter ihren Söhnen zur Seite stehen. Dabei liege es den Bruderschaften fern, Frauen unterzuordnen. „Alles wird aus dem Weiblichen geboren“, betont Kühn. „Man darf nichts tun, was Frauen oder Kinder verletzt.“

An dem April-Wochenende auf dem Buckelberg bei Ohrnberg können zehn bis 15 Väter mit ihren Söhnen teilnehmen. „Wir werden Tipis aufstellen, den Platz herrichten und eine Schwitzhütte bauen“, erläutert Kühn. Die Hütte ist eine Art Sauna mit Räuchermischungen aus Zedern, Salbei und Lavendel. Am Abend wird ein Lagerfeuer entzündet. „Das Feuer ist das Männlichste in der Natur“, sagt Kühn. „So war es schon bei Kelten und Germanen.“ Bogenschießen, „Drecksack“-Klopfen, Trommeln und Singen gehören zu dem Aufenthalt im Freien ebenfalls dazu.

„Die letzten Wilden von Köln“ nennt das Boulevardblatt „Express“ die Kölner Bruderschaft der Kriegerschule. Auch in Berlin und anderen Orten gibt es solche Gruppen von „Kraftstabträgern“, deren Mitglieder in freier Natur ums Feuer sitzen und den „Rede-Stock“ reihum gehen lassen. Dabei lassen die Männer die Hüllen fallen, reden über das Mobbing des Chefs, Vatergefühle und Zukunftsängste. Harald Kühn hat das Ziel, auch in Hohenlohe eine Bruderschaft zu gründen. Was für andere übersinnlich klingt, ist für ihn Mittel zu einer gefestigten Gesellschaft: „Wir wollen die Kraft unserer Ahnen und die Energien aus Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt in uns aufnehmen“. Nur wer in Harmonie mit sich selbst lebe, könne auch mit den Menschen und der Umwelt zufrieden sein. Das Wochenende für Väter und Söhne vom 7. bis 9. April auf dem Buckelberg bei Ohrnberg kostet pro Paar 150 Euro.

Infos und Anmeldung unter Tel: 07948/25 18.

Internet: www.kriegerschule.de.