Wer die letzten Blogbeiträger aus dieser Reihe gelesen hat, dem dürfte klar sein, dass die Sylvesternacht für unsere Vorfahren eine nicht ganz so zugespitzte Bedeutung hatte. Die Zeit von Winter-Sonnwend bis zu Dreikönig war allgemein schon die wichtigste Hochzeit des Jahres und jeder Tag dazwischen hatte seine spezielle Bedeutung.

Einem Papst gewidmet

Im Jahr 1582 wurde durch die Gregorianische Kalenderreform der letzte Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den 1. Dezember verlegt, welches der Todestag des Papstes Silvester 1. war. Vor allem die Katholische Kirche verpasste den meisten „heidnischen“ Hochzeiten des Jahres ihren Stempel und belegte alte, sehr oft weibliche Feiertage mit Heiligen aus dem Kirchlichen Kontext.

 

Die dritte Rauchnacht

Um Schaden vom Heim abzuhalten und die guten Geister einzuladen räucherte man in der Sylvesternacht noch einmal kräftig Haus und Hof. Auch hier können angebotene Räuchermischungen genutzt werden, oder man stellt sich selbst eine Mischung her.
Selbst Gesammeltes wie Fichtennadeln und oder Tannennadeln, sowie Beifuß, Weißer Salbei, Wacholder und Weihrauch reinigen und harmonisieren die Räume gut. Alles was der eigenen Nase wohltut kann gerne hinzugefügt werden.
Wer die in Erfahrung gebrachte Wirkung der Rauchkräuter genauer nutzen möchte, findet im Internet und verschiedenen Büchern (Z.B.: Marlies Bader: Räuchern mit heimischen Kräutern) eine ganze Menge guter Tipps.
Zum Blog „Die Rauch-Nächte“

Und nochmal klären

Der 30. und 31. Dezember kann noch einmal sehr gut genutzt werden, das vergangene Jahr Revue passieren zu lasen und zu danken. Die Ereignisse welche als negativ oder schmerzhaft empfunden wurden, können jetzt noch einmal befriedet und geheilt werden. Eine Möglichkeit ist es, im rituellen Rahmen den vergangenen Kalender durchzugehen, die auftauchenden Begebenheiten zu betrachten und zu danken. Dort wo es Heilung braucht, taucht man die Ereignisse in weißes und oder violettes Licht. Eine andere Möglichkeit ist es, mit Rauch zu arbeiten und alles Negative dem Rauch zur Transformation zu schenken.

Orakeln

Die Silvesternacht ist eine wichtige Orakelnacht. Neben ausgelassenem Feiern und üppigen Speisen ist das Orakeln noch heute in vielen Kreisen üblich. Wie ernst die Botschaften genommen werden, bleibt jedem selbst überlassen. Unsere Vorfahren nahmen das Orakeln sehr ernst und zum neuen Jahr hin wurden im Besonderen Liebesorakel und Wohlstands Weissagungen getätigt.
Es wird berichtet, dass das Orakel vor 24:00 Uhr gemacht werden soll. Wir kennen es so, dass die Zeit so schnell vergeht, dass meist erst zu später Nacht orakelt wird. In jeden Fall ist die Silvesternacht dafür prädestiniert.

Guter Rutsch

Woher die Redewendung „Guter Rutsch ins neue Jahr“ kommt, ist nicht wirklich belegt. Eine Erklärung ist, dass das Verb „rutschen“ beispielsweise zu Goethes Zeiten verwendet wurde, wenn es um eine Reise oder Fahrt ging.

Das neue Jahr segnen

Am 1. Januar wünschen wir uns ein glückliches und gesundes neues Jahr. Verschieden Formeln sind je nach Region gängig.
Im Schwarzwald heißt es: ä guäts Neus

Dank und Vergebung ins vergangene, heil und Segen für das neue Jahr!