Unsere Vorfahren legten großen Wert darauf, diese Zeit mit Orakeln und der Vorausschau auf das kommende Jahr zu nutzen. Auch hier sind die gewählten Daten nicht unbedingt dem großen kosmischen Zeitplan zuzuordnen. Dennoch darf der im Folgenden beschriebene Brauch gerne nachgemacht werden. Die Zwölfer beginnen am 24. Dezember, auch Mutternacht genannt, um 24:00 Uhr und dauern dann 24 Stunden lang. So geht das täglich weiter bis zum 5. Januar, der Perchtennacht.
Jeder der Lostage steht für einen Monat
Es sind verschiedene Bräuche der Deutung überliefert, eine Möglichkeit sei hier geschildert.
Die Alten benutzten jeden dieser Zwölfer, um einen Monat des kommenden Jahres zu deuten. Es wurde alles genau beobachtet, das Wetter, die Laune der Menschen, ob das Essen geschmeckt hat, wie es den Tieren erging, ob alles gut lief oder nicht. Den Träumen wurde besondere Bedeutung beigemessen. Der erste Zwölfer (ab 00:00 Uhr am 25. Dezember) galt dem Januar, der Zweite (ab 00:00 Uhr am 26. Dezember) dem Februar und so weiter.
Aufzeichnungen
Wer diese Lostage nutzen möchte, sollte sich ein paar Notizen machen oder ein Rauhnachts-Tagebuch anlegen, worin die wichtigsten Erfahrungen eines jeden Tages vermerkt sind. Auch die Träume sollten (sofern sie im Gedächtnis geblieben sind) aufgeschrieben werden.
Die Zwölfer werden auf diese Art sehr wachsam begangen, denn sie beschreiben ja das ganze kommende Jahr.
Und wenn die Zeichen schlecht stehen?
Man möchte es sich nicht vorstellen, dass in den Lostagen immer nur schlechtes Wetter ist, einem dauernd Missgeschicke passieren und jedes zweite Essen anbrennt. Sollten denn die entsprechenden Monate im neuen Jahr dann tatsächlich auch so mies aussehen?
Verwandlungstage
Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch selbst verantwortlich für sein Geschick ist. Um schlechte Orakel zu neutralisieren bzw. ins Positive zu verwandeln gab es bei unseren Vorfahren zwei entscheidende Tage, die Verwandlungstage genannt werden, nämlich den 28. Dezember und den 5. Januar. In dieser Zeit schienen die Möglichkeiten sein Schicksal in die Hände zu nehmen besonders gut zu sein. Laut den Überlieferungen sei Folgendes zu tun: Stell dir die negativen Geschehnisse oder Träume, deren Wirkkraft transformiert werden sollen noch einmal einzeln genausten vor und tauche dieses Geschehen nun in weißes oder violettes Licht oder beides. Easy! ;-)
Diese Methode funktioniert übrigens zu jeder Jahreszeit ;-)